Marcel Proust hatte eine jüdische Mutter, einen katholischen Vater, war katholisch getauft, aber nicht gläubig. Erst als die Dreyfus Affäre Frankreich über Jahre in Atem hielt, wurde ihm das wahre Ausmaß des Antisemitismus im Land bewusst. Sein Großroman Auf der Suche nach der verlorenen Zeit ist auch eine höchst differenzierte Geschichte dieser niemals ganz gelingenden Assimilation.
„Isenschmids eigentliches Anliegen und zugleich die größte Leistung seines Essays ist dies: Er zeigt, wie dramatisch und eindringlich in der "Recherche" die großen Verwerfungen des 20. Jahrhunderts vorweggenommen werden.“
Hilmar Klute, Süddeutsche Zeitung
Andreas Isenschmid ist in Basel geboren und lebt in Berlin. Er ist einer der profiliertesten deutschsprachigen Literaturkritiker. Nach Stationen bei Radio und Fernsehen SRF und u.A. NZZ und Tages Anzeiger ist er heute Mitarbeiter der ZEIT und von 3sat. Er war Juror beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb und beim Deutschen Buchpreis.
Niklas Bender ist in Braunschweig geboren. Nach Stationen in Berlin, Paris, Tübingen und Freiburg ist er derzeit Gastprofessor für französische und italienische Literaturwissenschaft an der Universität Hamburg und arbeitet überdies als Literaturkritiker bei der FAZ.
Gastgeberin ist Barbara Guggenheim